Krakau sehen

und sich verlieben

Krakau. Ist. Wunderschön. Ja, mich hat das etwas überrascht. Jede Person, der ich im Vorfeld erzählte, dass ich nach Krakau fliege, sagte anerkennend: Soll ja voll hübsch sein, war aber noch nie da! Schade, kann ich dazu nur sagen. Fliegt, fahrt, ja, lauft hin! Egal, wie, es lohnt sich!

Gemeinhin ist unser Bild von Polen nicht das Beste, zumindest soweit ich Kommentare meiner Mitmenschen deuten kann. Irgendwie erwartet man nicht viel von Polen, weder Glamour noch Großstadtglanz, aber faszinierend fand ich in der zweitgrößten Stadt Polens, die immerhin mehr Einwohner*innen als Frankfurt hat, was sich ja als so weltgewandt empfindet, so großstädtisch, dass es so viele coole Cafés, Restaurants, Bars und Clubs gibt – viel mehr als eben Frankfurt zum Beispiel. Speziell im jüdischen Viertel reiht sich ein stylishes Etablissement ans andere, Food Trucks gibt es einfach in Höfen, die wie kleine Strände aussehen, und zwar täglich, Craft Beer überall, sogar selbst gebraut, überall Smoothies, Läden mit veganem Kebap oder veganen Burgern, Essen aus aller Welt – und dann diese vielen schönen Menschen, die teils besser angezogen sind als in der Mainmetropole.

Wunderschön sind vor allem die vielen alten Kirchen und Synagogen, das Schloss Wawel mit dem Drachen, die alte Schutzmauer um die Stadt herum, das Barbakan, die vielen alten Villen und Herrschaftshäuser. Und um die wundervolle Altstadt herum ist das Planty, die Grünanlage, die mit Frankfurts Anlage zu vergleichen ist, aber natürlich viel viel schöner!

In Krakau ist das Wetter übrigens meist fantastisch, nicht nur bei meinem Besuch, bei dem vier Tage lang das Thermometer zwischen 25 und 30 Grad wanderte – und das Anfang Mai. Der Sommer ist jedes Jahr sehr heiß in dieser Stadt, wurde mir berichtet. Überall in der Planty, überall an der gesamten Weichsel sitzen und liegen Menschen fröhlich und leicht bekleidet herum, etwas Leckeres zum Essen oder Trinken griffbereit. Besonders süß ist dann, wenn eine Menschentraube unter dem schattenspendenden Baum eng beieinander sitzt.

Anfang Mai taumelt sowieso alles wild herum, 1.Mai wird schon gebührend und gewaltlos gefeiert, aber dann auch noch der Volksfeiertag am 3.Mai legt diese Stadt quasi lahm. Nur Menschen in Geschäften und in der Tourismusbranche scheinen zu arbeiten. Schüler*innen, Studierende und die zahlreichen Tourist*innen sind alle auf der Straße, bei den Eisbuden riesige Schlangen, auf dem Hauptplatz (Marktplatz), dem Rynek Główny, sitzen alle an Brunnen und feiern das Leben. Viele Schüler*innen-Gruppen rennen auf dem Platz herum, mit fetten Schildern in der Hand »Hug me« und »Take a selfie«, in den Restaurants und Cafés drum herum sitzen Menschen und trinken schon am Nachmittag die ersten Biere.

Auch kulturell hat Krakau einiges zu bieten, Filmfestivals (auch im queeren Bereich), täglich Konzerte, Theater und Kleinkunst, überall ist Kunst zu finden, und wenn es die Breaker*innen auf der Rynek Główny sind oder die vielen Straßenmusikant*innen in der Innenstadt und in der Planty und natürlich in den unzähligen Kneipen und Bars. Krakau lässt kaum Wünsche offen (na ja, das Meer hätte man gerne etwas näher, wurde mir berichtet, aber im Fluss lässt sich zwar nicht schwimmen, doch immerhin sehr gut chillen. Schaut mal vorbei.

Euer Genosse und neuer Marketing-Beauftragte von Krakau Jannis

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