Wer bin ich und was tu ich hier: Nina

Zu Hause, bei meinen Eltern, stehen immer noch viele Kinderbücher in den Regalen – die Briefe von Felix zum Beispiel. Und die sind schon ziemlich abgenutzt. Das heißt wohl, dass ich dieses Buch früher mochte. Wie viele Kinder, wollte ich dieselbe Geschichte wieder und wieder hören. Nochmal. Und nochmal. Das muss ziemlich ermüdend gewesen sein – nicht unbedingt für mich zur Schlafenszeit aber für meine Eltern. Zum Selbstlesen kam ich dann in der Grundschule, das hielt sich auch ganz gut bis zur Pubertät. Dann gab es einen kleinen Knick in meiner persönlichen Lesebegeisterung. Soweit ich mich erinnere, gab es einige Jahre, in denen ich kaum gelesen habe. Später irgendwann (die Pubertät ohne größere Schäden überstanden) gab es dann eine Thriller-Zeit, in der ich jedes noch so grausame Buch verschlang und die kleine Bibliothek meines Vaters auffraß. Irgendwann verlor ich auch daran das Interesse. Aber dann gab es da in der Oberstufe meinen fantastischen Deutschlehrer – man könnte fast sagen, dass ich ihn vergöttert habe. Aber ich bin auch heute noch davon überzeugt, dass ich ohne ihn meine Leidenschaft zum Lesen und zur Literatur nicht so schnell wiederentdeckt hätte. Er ermutigte mich – also griff ich mir die Klassiker. Büchner war mein Favorit. Das Lesen hatte mich wieder und so begann ich erneut die Bücher meines Vaters zu verschlingen, diesmal aber eher die literarischen Werke als die reine Unterhaltung.

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Nach dem Abi war ich sechs Monate in Australien, Lesen und Bücher haben mir dort viel Freude bereitet, mich vor allem in einsamen Stunden oder auf langen Fahrten abgelenkt und (manchmal unerwartet) das ein oder andere über das Leben verraten. Nach der Reise ebbte die Leselust wieder ab, bis ich nach einem Studienplatz suchte und die Buchwissenschaft in Mainz entdeckte. Es schien perfekt! Bücher als Gegenstand eines Studiums, und lernen wie man diese macht. Dazu noch Germanistik, damit man ab und an auch mal über den Inhalt von Büchern spricht. Das war mein Ding. Ist es immer noch. Inzwischen hab ich meinen Bachelor in Buchwissenschaft gemacht und es gab auch oft Zeiten während des Studiums, in denen ich nicht zum Vergnügen las. Allerdings wird das von Semester zu Semester weniger – immer besser kann ich meine freie Zeit zum Lesen nutzen. Vielleicht auch, weil ich inzwischen genau weiß, was mir gefällt und was ich gerne lesen will. Diese Bücher fesseln mich, entführen mich in andere Welten, die meiner manchmal gar nicht so unähnlich erscheinen. Mit dem Festigen meiner Lesegewohnheiten kam ebenfalls der Wunsch nach einer Tätigkeit in der Buchbranche mehr und mehr heraus. Ich bin mir sicher, ich will was mit Büchern machen.

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Und dieser Wunsche, dieses Vorhaben festigte sich immer mehr und ist inzwischen Teil meines Lebens. Ich mache gerade noch den Master in Buchwissenschaft, übe studentisches und wissenschaftliches Bloggen bei spubbles, einem Blog rund ums Thema Selfpublishing und knüpfe durch verschiedenste Praktika die ersten Kontakt zur Verlagswelt und anderen Institutionen der Buch- und Medienbranche. Und dann ist da noch astikos – Verlag neu und anders denken. Darin versuche ich mich. Es macht viel Spaß, ich lerne viel Neues und ich bin tatsächlich dabei, Bücher zu machen.

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