Aufgewachsen bin ich in einem kleinen, grünen Dorf in Mittelfranken. Büchereibesuche waren monatlich ein Highlight. Nach einer etwas komplizierten Schullaufbahn ging es nach Nürnberg zum Studium, seither lebe ich ständig in Wohngemeinschaften. Soziale Arbeit sollte es werden, so wurde es Soziale Arbeit und ich Sozialarbeiterin. Als mich die Tristesse des Christkindlmarktes packte, naja, dann zog ich eben wieder um. Dieses Mal Berlin. Berlin zum Ausleben, zum Feiern, zum Leben und: zum Schreiben. Seither sitze ich an meinem Debütroman, und bisher noch kein Ende in Sicht. Denn: Um Schreiben zu können muss ich leben. Und arbeiten. In Berlin. Da erlebt man so einiges. Neben einer Liebe-Hass-Liebe-Beziehung mit dem Schreiben habe ich eine Affäre mit dem Lektorieren. Verzeih mir!
Was ich machen will, wenn ich groß bin: mit der roten Zora zusammen unter einem Dach leben, schreiben, leben, trinken, mit meiner Schwester über Buchmessen ziehen, glücklich bleiben und astikos toll finden.
1. Was bezeichnen Sie als Heimat:
a. Ein Dorf?
b. Eine Stadt oder ein Quartier darin?
c. Einen Sprachraum?
d. Einen Erdteil?
e. Eine Wohnung?
Antwort: Ein Dorf. Unser Dorf. Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Der Duft nach Holz, dreckige Nasen nach Spielen im Heu, Geräusche nach Mäusen in der Wand und Bienensummen am Weinlaub. Versteckspielen in der Papiertonne. Straßen, die man blind ablaufen kann und alte Gesichter.
2. Haben Sie Humor, wenn Sie alleine sind?
Antwort: Ein Freund nannte mich einmal den weiblichen Hank Moody. Ich glaube, das ist ein ziemlich trockener, langweiliger Typ. Also nein, kein Humor.
3. Halten Sie die Natur für einen Freund?
Antwort: Die Natur möchte mich gerne als Freundin. Den Wellen bin ich eine raue Liebhaberin, dem Wind eine abenteuerlustige Freundin, der rauschenden Blättern ein ruhiger Kumpel. Ich habe "ja" gesagt zu unserer Wochenendbeziehung.
Sonjas Projekte
MissKreatiEva - Die neunte Dimension
Anfangs ist alles schön, alles im Einklang, alles synchron, alles Liebe.
Dann beginnen die Gedanken zu rasen …
Eva erlebt einen psychotischen Schub in Paris. Sie irrt drei Tage und Nächte völlig hilflos durch die Stadt. Sie erzählt uns eine Geschichte über ein Erleben, das den meisten von uns fremd ist. Das bekannt und vergessen oder lieber verdrängt wird. Dabei ist es Teil unserer Gesellschaft, Teil des Menschseins. Der Ausflug nach Paris nimmt uns mit auf eine Reise, die so unwahrscheinlich klingt und dennoch wahr ist. Plastisch und erschreckend.