astikos auf dem eBookCamp: #verlagneudenken – Tools für die virtuelle Zusammenarbeit

cropped-cropped-logo_ebookcamp_2014Am 20. Februar haben Katharina und Katrin auf dem Münchner eBookCamp eine Session zu astikos gehalten. Susanne Schmitz war so lieb und hat als eine der Teilnehmerinnen ihre Eindrücke und Gedanken aus dieser Session in einem Gastbeitrag für unseren Blog zusammengefasst.

Vielen Dank dafür!

Immer mehr Verlage sehen die Digitalisierung als die Chance, mit gegebenen und festgefahrenen, nicht mehr zeitgemäßen Strukturen zu brechen. CulturBooks oder Mikrotext beispielsweise entwickeln neue Formen für den Inhalt. Andere wiederum erweitern das Verlagsprogramm um ganz neue Produktbereiche und schließen sich mit Games-Entwicklern zusammen, so etwa Bastei Entertainment. Digital kann aber auch die Arbeit im Verlag neu definieren und organisieren. So bei astikos. Einen Blick in ihre ganz eigene Art der Zusammenarbeit haben sie uns beim 3. eBookCamp in München gewährt.

Wieso organisieren sie sich eigentlich nicht klassisch?

Alle Genossinnen und Genossen des Verlags (im Folgenden auch astiküsse) arbeiten ehrenamtlich an diesem Projekt Verlag, einen Zweitjob/Brotjob hat aktuell noch jeder von ihnen. Und so unterschiedlich diese Jobs sind, so andersartig sind auch die Lebensumstände, in denen sich die astiküsse befinden. Das bringt mit sich, dass sie über ganz Deutschland verteilt leben und arbeiten: München, Frankfurt, Berlin, Augsburg und Leipzig. Wir haben also lokale wie zeitliche Einschränkungen bei der Zusammenarbeit an Projekten = Faktor Nummer 1.

Faktor 2: astikos ist eine Genossenschaft auf dem Prinzip der Konsensdemokratie. Was genau und wieso genau? Hier gibt es ein Video, das diese Form erklärt (oder ihr schaut euch am besten direkt die Prezi zum Vortrag an!). Wichtig dabei ist vor allem, dass alle Genossinnen und Genossen mitbestimmen dürfen, dabei das gleiche Stimmrecht haben und für alle Beteiligten die Vorgänge transparent ablaufen.

Aus beiden Faktoren ergeben sich diese vier Grundsätze für die Verlagsarbeit bei astikos:

  • gemeinsam
  • transparent
  • kreativ
  • global lokal

Um all das unter einen Hut zu bekommen, haben sich die astiküsse für die virtuelle Zusammenarbeit entschieden.

Wie sieht das aus, dieses virtuelle Zusammenarbeiten?

Um all die Herausforderungen zu meistern, haben sich die astiküsse verschiedene online-Tools angesehen, die sie bei Projektmanagement, Datenablage und allem anderen unterstützen sollen. Als Genossenschaft in der Gründung steht nicht das große Budget zur Verfügung, weshalb sie sich zunächst für kostenfreie Lösungen entschieden haben. Das ist größtenteils auch heute noch so, nur beim Herzstück (dem Tool für das Projektmanagement) musste letztendlich doch Geld in die Hand genommen werden. Das hat sich gelohnt, denn heute hat jeder Grundsatz sein passendes virtuelles Werkzeug gefunden:

  • gemeinsam Abstimmungstools und Systeme zur direkten Zusammenarbeit
  • transparent Dokumentation aller Arbeitsphasen und Entscheidungen
  • kreativ sind die Köpfe selbst
  • global lokal digitale Kommunikationskanäle

Das Herzstück: Basecamp. Ein großartiges Tool für Projektmanagement inklusive Aufgabenlisten, Notizfunktion für offene Ideen (#kreativ) und direkter Anbindung von Google Drive (s.u.). Besonders wichtig und interessant daran ist, dass bei Abstimmungen über Basecamp die Teilnehmer per Mail informiert werden – und ebenfalls per Mail abstimmen können. Der Umweg über das Öffnen von Basecamp kann umgangen und somit Entscheidungen einfacher gefällt werden.

Die Kommunikation läuft bei den astiküssen auf verschiedenen Wegen. Gibt es spontane Einfälle? Dann ab damit in den gemeinsamen Facebook-Chat. Werden hier Entscheidungen getroffen oder grundsätzliche Fragen aufgebracht, werden sie in Basecamp dokumentiert und gegebenenfalls zur Abstimmung freigegeben. Einmal wöchentlich (sonntags, 11 Uhr) gibt es dann die große Skype-Runde – zusätzlich finden unter der Woche AG-Besprechungen über Skype statt. Diese Runden werden protokolliert, wobei das Protokoll eine fortlaufendes Google Doc darstellt (#tranparenz). E-Mail-Adressen haben die astiküsse selbstverständlich auch – vor allem aber für die Kommunikation mit Externen.

Die Dateiablage: Auch hier arbeiten die Genossinnen und Genossen zweigeteilt: Dokumente, an denen aktuell noch gearbeitet wird, werden in Google Drive gespeichert. Das ausschlaggebende Argument war bei diesem Service, dass ein gleichzeitiges Bearbeiten des Dokuments in Echtzeit möglich ist. So kann jeder am Projekt Beteiligte immer den aktuellen Stand einsehen (und daran arbeiten). Abgeschlossene Dokumente (oder auch Präsentationen von Vorträgen) werden auf OwnCloud abgelegt, das einen eigenen Server – und somit zumindest eine gewisse Sicherheit bietet.

Spannend ist diese Art der Zusammenarbeit in jedem Fall! Habt ihr selbst auch Projekte, bei denen ihr virtuell Zusammenarbeitet? Die astiküsse sind für einen Austausch immer zu haben und freuen sich auf Vorschläge, die alle gemeinsam weiterbringen. Übrigens sind sie auch offen für neue Genossinnen und Genossen sowie Autorinnen und Autoren!

Aber bis dahin sage ich DANKE an die Genossinnen und Genossen, für ihren unterhaltsamen Vortrag, für den Mut, Verlag neu zu denken und für den Einblick in ihre Arbeitsweise – ich habe für mich unglaublich viel mitgenommen!

astiküsse, seid geküsst!

Eure Susi

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert