Natascha Huber, geboren 1986 in Passau, schreibt seit mehreren Jahren Lyrik. Seit 2015 nimmt sie an der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert teil; im selben Jahr wurde sie mit dem Lyrischen Lorbeer in Gold ausgezeichnet. 2016 erhielt sie das Merck-Stipendium, 2017 erschien ihr Debüt »Die Nacht trägt Flutsplitter aus Malachit« im Verlag 3.0, des weiteren war sie einer der Finalisten beim Literarischen März in Darmstadt.
Natascha Huber ist 2. Vorsitzende des Literarischen Verein der Pfalz und leitet gleichzeitig die Sektion Ludwigshafen.
1. Was bezeichnen Sie als Heimat:
a. Ein Dorf?
b. Eine Stadt oder ein Quartier darin?
c. Einen Sprachraum?
d. Einen Erdteil?
e. Eine Wohnung?
Antwort: Ein Dorf. Nachdem ich vor 8 Jahren in die Stadt gezogen bin, wurde mir das bewusst. So gern ich hier lebe, bin ich immer wieder froh, wenn ich mich in diese kleine (wenn auch wahrscheinlich nur scheinbar) heile Welt zurück ziehen kann, in der alles vertraut ist, als würde an diesem Ort die Zeit spurlos vorüber gehen.
2. Möchten Sie unsterblich sein?
Antwort: Das klingt nur im ersten Moment verlockend. Vielleicht ließen sich Fehler rückgängig machen oder zumindest für die Zukunft vermeiden, ebenso bliebe mehr Zeit Ziele zu erreichen. Aber wenn unendlich Zeit ist – wofür kämpft man dann noch? Und wieviel Abschied würde es bedeuten?
3. Haben Sie eine zweite Heimat? Und wenn ja: Können Sie sich eine dritte und vierte Heimat vorstellen oder bleibt es dann wieder bei der ersten?
Antwort: Da für mich Heimat etwas ist, das ich über die Menschen um mich definiere, ist es möglich, sie an allen Orten zu finden. Die Erstgenannte bleibt aber immer Ursprung.
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