Wer wie wir „Verlag anders denken“ will, kommt eigentlich nicht darum herum, sich in anderen Branchen das eine oder andere abzuschauen. Für diesen Input bietet sich das alljährlich stattfindende „stARTcamp“, eine Veranstaltungsreihe im Sinne des Barcamps, idealerweise an – hier kommen Kulturschaffenden aller Art zusammen und tauschen sich sowohl über inhaltliche Fragen als auch technische Neuerungen aus, die mehr Besucher erreichen sollen.
In München fand am 25. April 2015 das mittlerweile 4. stARTcamp München 2015 / #scmuc15 statt, wie immer liebevoll organisiert von den Kulturkonsorten im obersten Stockwerk des Münchner Literaturhauses. Eine passende Umgebung also für unseren neuen Verlag, sich mit anderen auszutauschen, welche Möglichkeiten der Kulturvermittlung gerade existieren.
Nach der üblichen Vorstellungsrunde, bei der jeder nur kurz seinen Namen sagt und drei ihn beschreibenden Hashtags nennt (bei über 100 Teilnehmern ist selbst das schon eine zeitraubende Angelegenheit), kamen dann wie bei Barcamps üblich, die Sessionvorschläge auf die Tafel. Und wie Harald Link am Ende für alle Mathefaulen ausrechnete: Wenn man 5 Sessions besucht hat, hat man 80% der Veranstaltung verpasst. Die Sessions wollten also gut überlegt sein!
Ganz viele tolle Sessions, da fällt die Entscheidung schwer! pic.twitter.com/XYIxybCeZy
— astikos (@astikosVerlag) 25. April 2015
Titel, Thesen, Twittern
Die Entscheidung fiel dementsprechend nicht leicht für folgenden Themen:
- Augmented Reality und Mobile Technology für Museen
- Twittern ist nur gut für die Blase / #myRembrand
- Augmented Reality App: Die Gamification von Geschichten
- Vine App
- Guter Sound
Gemäß der Regeln des Barcamps konnte man sich aber darauf verlassen, dass in jeder anderen Session mindestens ein Twitterer sitzt, der für die nicht Teilnehmenden die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassend twittert. Am Ende waren das dann über 1500 Tweets, wodurch das StARTcamp bereits ab 8 Uhr morgens durchgehend in den deutschen Trending Topics vertreten war – eine riesen Leistung für ein Kultur-Barcamp!
TT DEUTSCHLAND 14:36 1.#BVBSGE 2.#scmuc15 3.#HSVFCA 4.#F95M60 5.#KSCSGF 6.Aufstellungen 7.Bruce Jenner 8.Joker 9.Freistoss 10.Startelf
— TT Mobile DE (@TTMobile_de) 25. April 2015
Neue Impulse, bekannte Erkenntnisse
Was wir von den einzelnen Sessions mitgenommen haben, ist trotz der unterschiedlichen Kernthemen doch ein genereller Gedanke – wenn man etwas vermitteln möchte, egal ob es Bilder, Geschichten oder andere Arten von Inhalten sind, sollte man sich nicht zuerst auf auf technische Spielereien konzentrieren, sondern auf den Inhalt. Zunächst muss die Geschichte stimmen, die du erzählen willst, bevor du sie mit viel Brimborium dem neuesten Trend entsprechend präsentieren kannst.
Erst im nächsten Schritt kann man sich dann überlegen, wie man diesen Inhalt den Interessen der Zielgruppe gemäß aufbereitet, wie beispielsweise bei der Idee der Klenze-Stadtführungs-App, die in der Gamifications-Session vorgestellt wurde. Zunächst wird hier eine Geschichte erstellt, die die wichtigsten Bauwerke von Leo von Klenze in einen Kontext bettet, den man dann wie in einem Rollenspiel durchläuft. Wissensvermittlung also auf die spielerische Art.
Für uns hat sich dadurch bestätigt, was wir schon wussten, nämlich dass wir uns darauf konzentrieren wollen, die Geschichten, die unsere Autoren zu erzählen haben, bestmöglich zugänglich zu machen. Letztendlich gilt auch hier der Grundsatz: Form follows function, in unserem Fall form follows content.
Wer sich für weitere Berichte zum StARTcamp interessiert, kann sich die Linksammlung auf den Seiten der Kulturkonsorten ansehen – dort sind viele interessante Berichte versammelt – inklusive schöner Vines des Eröffnung-Acts Hackbrad Pitt / AK Constanze.
„Die erste bayerische Gurkenkönigin“ #Hackbrett cool! #scmuc15 – tja, ihr im Netz verpasst was, definitiv! https://t.co/76qXqDpmsN
— Tanja Praske (@TanjaPraske) 25. April 2015
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