In unserer Frage 1 des astikos-Fragebogens ging es um Heimat, was Heimat für uns ist und uns bedeutet. Heute fragen wir weiter: Können sich unsere astiküsse eine zweite, dritte oder auch vierte Heimat vorstellen - oder haben sie sogar schon eine?
Hast Du eine zweite Heimat? Und wenn ja: Kannst Du Dir eine dritte und vierte Heimat vorstellen oder bleibt es dann wieder bei der ersten?
Nikk:
Es gibt ein paar Orte auf der Welt, von denen ich mir sehr gut vorstellen könnte, dort zu leben. Genauso gibt es verschiedene Kulturkreise, denen ich mich zu einem gewissen Grad verbunden fühle.
Noah:
Ich kann bis heut nicht wirklich behaupten, so etwas wie eine »erste« Heimat zu haben. Ich habe einen Ort, an dem ich wohne. Dann gibt es da diesen andern Ort, an dem meine Familie wohnt. Und ganz viele andere Orte, die zum Wohnen interessant wären.
Guido:
Ich wohnte früher in einem Haus der Neuen Heimat. Man kann also sagen, dass ich aus der neuen Heimat komme. Heute ist es die alte Heimat, weil ich längst wieder eine neue Heimat habe. Heimat nicht ausgeschlossen, sage ich immer. Ich brauche sie aber nicht. Man kann auch ohne Heimat glücklich werden. Viele leben wild miteinander. Andere fliehen der Heimat. Zwangsheimaten sollten verboten werden. Es wird viel Geld mit der Heimat verdient. Da sind die Heimatsvermittler. Eine Heimat ist teuer, aber wenn man einen Vater hat, der sie bezahlt, warum nicht.
Levend:
Man kann viele Bezugsorte haben, aber an mehrere Heimaten glaube ich nicht. Ich denke, wenn das eigene Herz eine gewisse Reife erlangt hat, spricht man unter Umständen nicht mehr von Heimat. Heimat ist da, wo man sich am wohlsten fühlt. Das kann auch nur der Moment selbst sein, heute am Südspanischen Meer, morgen auf dem Gipfel des Mount Everest, übermorgen dann vielleicht auf dem Mars.
Caro:
Womöglich wäre es geografisch Sachsen allgemein, da gibt es schon die ein oder andere Ecke, die mir bekannt ist, die etwas in mir bewegt, die wie meine Kindheit riecht und klingt. Aber eigentlich ist Heimat für mich da, wo die Menschen sind, die mir am Herzen liegen. Demnach habe ich wohl mehrere.
Nick:
I’d like that. A party home. An artistic home. A sex home...
Julia Mandl:
Durch die Möglichkeiten von Bildung, Literatur, Kunst und Freundschaften gibt es für mich so viele Orte und Ideen die mir ein Gefühl des Ankommens, des Genau am Richtigen Ort zu sein geben. Aber eine ganz besondere zweite Heimat gibt es da doch: Der Duft im Haus meiner Oma am ersten Weihnachtsfeiertag. Oder generell jedes Mal wenn sie Kuchen backt.
Daniel:
Ich glaube, ich habe sogar schon zwei, wenn nicht gar eine dritte, meine Wahlheimat. Darüber hinaus habe ich aber auch Orte, an denen ich längere Zeit gelebt habe, für die ich heimatliche Gefühle empfinde, wenn ich an schöne Zeiten dort zurückdenke, an das Gefühl des Vertrauten, das diese Orte nie ganz verlieren werden.
Jackie:
viele, auch mal wechselnde…. Es ist kompliziert: Am liebsten bräuchte ich gar keine bzw. hätte sie gern einfach nur in mir. Daran arbeite ich.
Jannis:
Tatsächlich gibt es mehrere Orte, die ich dementsprechend als »Heimat« bezeichnen könnte – und um auf die Frage von zuvor zurückzukommen: Ja, ich gebe es zu, diese Orte sind meist Großstädte, in denen meine Freund/innen leben, und die ich jederzeit besuchen darf. Großstädte deswegen, weil ich da so viele Möglichkeiten habe und sehe, Kunst auszuleben.
Julia:
Ich kann mir gut vorstellen, an anderen Orten der Welt heimisch zu werden. Zwar ist es auch schön, die wichtigen Menschen um sich zu haben, doch dank der digitalen Möglichkeiten ist es ja auch möglich, alles miteinander zu verbinden.
Lasar:
Ich musste ja schon früh auswandern, wurde meiner Wurzeln entrissen. Ich musste lernen, eine neue Heimat zu finden. Und das habe ich. Heimat ist überall, wo ich Menschen habe, die ich liebe und die mich lieben …
Marion:
Im Prinzip habe ich schon mit der Beantwortung der Frage 1 dieses Thema erörtert.
Allerdings ist noch anzufügen, dass meine Neugier auf andere Menschen, Länder und Kulturen groß genug ist, das vielleicht neben meiner großen Affinität zu Spanien, Italien und skandinavischen Ländern, noch andere Orte hinzukommen, die ich mir wie o.g. auch als dauerhafte Aufenthaltsorte vorstellen kann.