Messerückblick FBM15

Was in Frankfurt passiert bleibt auch in Frankfurt? – nee, nee, nicht mit uns

Aus, Ende, vorbei – nach der Messe ist vor der Messe - es gibt so viele schlaue Sprüche, die sich auf die FBM ummünzen lassen. Was bleibt ist ein kleines Schlafdefizit, die Erinnerung an viele grandiose Momente und die jetzt schon steigende Vorfreude auf nächstes Jahr. Doch eins nach dem anderen … nutzen wir den Moment der Ruhe um das kürzlich Geschehene noch einmal Revue passieren zu lassen.

Mittwoch

http://i1.wp.com/astikos.de/wp-content/uploads/2015/10/Drabble_FB.jpgUm den ersten Messetag der FBM15 gebührend zu feiern, haben wir uns etwas ganz spezielles ausgedacht, etwas für Jung und Alt, Groß und Klein, etwas für jeden der es immer schon wissen wollte: einen Schreibwettbewerb! Da wir uns ja momentan sehr mit kurzen und sehr kurzen Textformen beschäftigen, haben wir beschlossen, dies auch in dem Wettbewerb umzusetzen. So kamen wir auf das Drabble, eine Schreibübung aus der Creative Writing Szene: die Geschichten müssen zu einem vorgegebenen Thema geschrieben sein und exakt 100 Wörter umfassen (ohne Überschrift). Als Hauptgewinn lockt das Angebot, einen weiteren Titel in unserer Mikros-Reihe veröffentlichen zu können. Also – worauf wartet ihr noch?

 

Zum Warmwerden hatten wir uns das Pop-up-Pub’n’Pub auserkoren. Erste Gelegenheit den Orbanism-Space kennenzulernen und das astikos-Logo hochzuhalten. Das Publikum dafür war auf jeden Fall schon zahlreich vorhanden, viele bekannte Publishing-Faces waren zusammengekommen, um an diesem ersten Messetag alle Pub’n’Pubs unseres Erdkreises in Frankfurt zusammenzuführen, ein analoges Zusammentreffen nicht nur lieber Branchenkollegen sondern auch der astiküsse. Ein denkwürdiger Moment, denn als digitale Genossenschaft haben wir selten die Gelegenheit, klirrend miteinander anzustoßen.

Donnerstag

Der erste Pflichttermin für alle astiküsse war am Donnerstag dankenswerterweise erst für 14 Uhr angesetzt (für einige allerdings auch das etwas zu früh), als wir uns am Stand der DMW, der Digital Media Women trafen. Dort wurde Kitty von Renate Welkenbach in der Reihe »Auf einen #DMWKaffee mit …« zu astikos interviewt. Das Interview wurde gleichzeitig auch via Periscope gestreamt und soll demnächst auch bei YouTube veröffentlicht werden – den Link dazu werden wir gerne bekannt geben, sobald wir ihn haben. Die wichtigsten Fragen beschäftigten sich damit, wie wir uns eigentlich gefunden haben, welche Bedeutung die Buchmesse für uns hat (dazu gleich mehr) und wie wir uns organisieren, so als über die Republik verstreute Genossen. Die 30 Minuten, die für das Interview angesetzt waren, vergingen wie im Flug, und Kitty hätte wahrscheinlich noch ewig weiterreden können. Aber man hat auf der Buchmesse ja immer einen Folgetermin, und unserer war unsere erste echte Vollversammlung als Genossenschaft.

 

 

Rückblick im Rückblick: Es ist nun etwas mehr als ein Jahr her, dass Jannis, Daniel und Nikk ihren im heimlichen und heimischen Kämmerchen ausgeheckten Plan an die Öffentlichkeit gebracht haben. Die Gespräche damals auf der FBM14 haben uns gezeigt, dass aus astikos tatsächlich etwas werden könnte. Darum haben wir weiter gemacht – haben mit Caro, Katrin, Kitty, Jackie und Katha engagierte Mitstreiter und Verbundene im Geiste gefunden, haben Stunden über Stunden gemeinsam an unseren Plänen gearbeitet und schließlich, am 17. Mai diesen Jahres, den Prozess der Genossenschaftsgründung gestartet. Die FBM ist also für astikos in gewisser Weise ein Startpunkt. Deshalb haben wir auch beschlossen, unsere jährliche Vollversammlung dort abzuhalten. Ende Rückblick im Rückblick.

Dieses Jahr stand also unsere erste solche Vollversammlung auf dem Programm. Findig und flexibel konnten wir dafür ein ruhiges Eckchen in einer Halle für uns ausmachen. Mit leichter Verspätung konnten wir unsere Versammlung dann also beginnen. Und am Ende waren wir eine mehr und hatten einen neuen Vorstand gewählt. Das ging schnell.

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Anschließend zogen wir weiter … Der perfekte Zeitpunkt für ein Gruppenbild! astikos will hoch hinaus und nichts anderes erreichen als die Weltherrschaft, welch passenderen Platz also könnte es für das gemeinsame Bild geben als hoch oben über den Dächern Frankfurts? Also schleppten sich dieses Jahr sieben astiküsse über viele, viele, viele, viele (jap, es sind einige Raucher dabei) Treppen doch noch hinauf auf das Dach des Parkhauses. Kalt war es dort und ein bisschen geregnet hat es auch. Aber das konnte uns nicht die Laune verderben und so schallte unser »ASTIKOS!«  beim Fotografieren laut über die Messe.

Der vergleichende Blick auf das Bild vom letzten Jahr zeigt – astikos ist gewachsen – um stolze 166,67%! Und wenn jetzt einer sagt, von drei auf sieben sind das doch nicht … Doch, wir haben richtig gerechnet, nur leider konnte Genossin Caro nicht nach Frankfurt kommen.

 

Dann ging es auf die DigiNight:

  • Nikk: »Ich habe mich tatsächlich mit jemandem unterhalten, der unsere top Marketingkampagne auf Twitter mitbekommen hat ;)«
  • Katha: »…«
  • Daniel: »Die gehören alle zu mir!«
  • Jackie: »Zu wenig getanzt. Lag wohl an den guten Gesprächen … (und auch am Essen, geb’s zu)«
  • Kitty: »Für mich war die DigiNight der einzige Abend mit Ausgang, daher war ich froh über jeden, der sich überhaupt mit mir unterhalten hat.«
  • Jannis: »Ich war auf der DigiNight???«

Freitag

LitPromAm Freitag organisierte die Litprom einen Austausch mit indonesischen Autor/innen und Jannis war mittendrin. Bereits am Donnerstagvormittag hatte er den Autor und Chefredakteur einer bedeutenden Tageszeitung in Indonesien, Triyanto Triwikromo, im Rahmen des Projektes »Creative Matches for the Future« durch Frankfurt geführt, unter anderem durch die Schirn Kunsthalle, die Kleinmarkthalle und den Frankfurter Kunstverein. In letzterem passierte etwas Witziges: Er traf auf Jompet Kuswidananto, der vor einiger Zeit ein Gedicht des Autoren für eine Installation verwendet hatte. Persönlich kannten sie sich jedoch noch nicht. Nun wollte Triyanto die im Kunstverein ausgestellte Installation für sein nächstes Cover benutzen. Sie tauschten sich aus und einigten sich. Am Freitagmittag trafen sich dann mehrere Autor/innen aus Indonesien mit deutschen Autor/innen. Bei einem scharfen indonesischem Hauptgang saßen sie in einem Konferenzraum zusammen und sprachen über das Autorenleben und ihre Texte.

 

Gegen Messeschluss fanden wir uns beim Virenschleuderpreis im/vor dem Lesezelt ein. Ein bisschen gespannt waren wir auf Rocko Schamoni, der dieses Jahr dort sein sollte. War er auch! Nur haben wir ihn wohl alle verpasst. Aber was soll man machen, vor dem Zelt trieben sich bereits so viele Buchmenschen herum, mit denen mussten wir dringend das ein oder andere Schwätzchen halten. Der Weltherrschaftsplan will schließlich jedem erzählt werden! Als der Bierdurst und die Kälte uns dann doch ins Zelt trieben, war der Großteil der Preisverleihung bereits vorbei. Gut, dass wir auf die virale Berichterstattung vertrauen konnten. Immerhin bekamen wir noch die letzte Kategorie mit: Als Persönlichkeit des Jahres wurde Johannes Korten prämiert, der mit #einBuchfürKai eine große Aktion der Nächstenliebe ins Netz gebracht hatte. Da musste sich auch Moderatorin Karla Paul ein Tränchen verdrücken. Abschließend durften wir noch der Darbietung von Jim Avignon beiwohnen. Schade, dass sich das Zelt nach dem ersten »ansteckenden Elektropop-Lied« so schnell leerte, wir können nur sagen: Da habt ihr alle was verpasst! WITZIG!

Samstag

Samstagnachmittag trafen wir auf unseren neuesten Autoren Nils Lacker. Er bezauberte uns sogleich mit seinem charmanten badischen Akzent und ließ sich gemeinsam mit uns und seinem Begleiter Felix auf der Buchmesse treiben.

Abends gingen wir zusammen auf die Buchmessen-Party im Literaturhaus und er war ganz begeistert: »So sind also Buchmessen! Kann man machen!« »Tja«, sagten wir, »und bei der nächsten Buchmesse präsentieren wir deine ersten Veröffentlichungen – und du wirst ein richtiger Teil des Ganzen sein.«

Es war einer dieser Messeabende, an denen wir länger an einem Stand blieben … in dem Fall war es der Orbanism Space. Es gab Bier, tolle Gespräche und dabei bemerkten wir fast nicht, wie die Zeit verging und sich die Halle mehr und mehr leerte. Der eine oder die andere kamen noch hinzu und erzählten uns ihre Geschichten – schaut unbedingt mal, was die Bücherkinder machen.

Wenig später geht einer mit recht lustigen Ohren an uns vorbei, den wir freundlich zu uns einladen wollten: »Wir haben Bier!«. Fast noch freundlicher antwortete er: »Ich habe Scotch!« So kam eins zum anderen und er teilte den Rest seines guten, fünfzehnjährigen Cardhus mit uns. Dieser nette Jemand war auch kein unbekannter Messegast, sondern the one and only Messe-Mayer, der seit Jahren für den Buchmarkt in seiner dortigen Kolumne täglich von den beiden deutschen Buchmessen berichtet. Und da wir seine letzte Begegnung an diesem Tag waren, haben wir es tatsächlich auch ans Ende jener Kolumne für diesen Tag geschafft.

Als nach allen Verhandlungen und Fristverlängerungen mit den wirklich netten Securities die Reinigungskräfte doch langsam bedrohlich nahekamen, haben wir die Messe dann bald verlassen. Auch eine sehr schöne Erinnerung, das tagsüber so hektische Messegelände mal so menschenleer und ruhig zu erleben.

 

Sonntag

Messefazit-Drabble:

Wenn man nicht gerade seinen eigenen Verlagsstand hat oder doch noch diesen und jenen Verlag besuchen möchte, ist der Sonntag relativ ruhig. Viele Fachbesucher sind bereits abgereist und die Hallen mit Verlagsdienstleistern und internationalen Anbietern tatsächlich weniger hektisch.

Nun ist sie vorüber, die Buchmesse in Frankfurt: tausendfache Vorfreude, tausende Gesichter – neu oder bekannt, tausende Gespräche und ebenso viele Erinnerungen, die bleiben. All das, was zwischen den aufgeregten Vorbereitungen und dem Kofferpacken und dem letzten Messegong – der unter den Ausstellern ein erleichtertes Jubeln auslöste – passierte. Selbst der Bahnhofsgong auf dem Weg zum Zug erinnerte mich noch an den der Messe.

Nach der Buchmesse ist vor der Buchmesse, so bedanken wir uns bei allen, die diese Tage unvergesslich gemacht haben, z.B. unsere bald-Autoren Levend und Nils, Freunde und Geschwister, wie Soni, Felix, Susi, Andrea, Nina; Fans und Unterstützer, wie Gerald, Fabian und Jörg, bei unserer Fotografin Sarah Söhlemann und bei unseren wundervollen Gastgebern Maria, Heiko … und bei allen anderen Begegnungen, Gesprächspartnern und Interessierten. Wir sehen uns in Leipzig!

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