Tel Aviv und Jerusalem. Das sind nicht gerade die ersten Städte, die einem einfallen, wenn man an Metropolen der Welt denkt. Tel Aviv hat etwa 400.000 und Jerusalem etwa 800.000 Einwohner_innen - nicht wirklich viel also. Das Seltsame im Vergleich der beiden Großstädte ist, dass Tel Aviv sehr viel urbaner und großstädtischer erscheint, vielleicht sogar "weltmännischer". Vielleicht liegt es an den Hochhäusern, die durchaus in Tel Aviv zu sehen sind (und an mein Frankfurt erinnern), vielleicht liegt es an der Pride, die ich besucht habe - und die voller Besucher_innen aus aller Welt war. So bunt, so heiß, so schön! Jerusalem wiederum ist ganz anders ... Die ganze Geschichte, die jedes Gebäude da atmet, die ganze Ehrfurcht, die man gerade als sozialisierter Christ erlebt, der Respekt vor dem, was hier alles schon passiert ist ... Tel Aviv und Jerusalem sind mittelgroße Städte, kleine Metropolen - jedoch nicht mit westlichen Metropolen vergleichbar. Dazu sind sie zu fremd, zu anders. Die vielen Militärs, die wie selbstverständlich gegenwärtig sind in beiden Städten und natürlich in Jerusalem noch mehr als in Tel Aviv. Es sind keine einfachen Städte, man braucht seine Zeit, um hier anzukommen. Beide Städte machen es einem nicht gerade einfach. Sie sind keine Städte wie Lissabon oder Barcelona, die jeden Gast willkommen heißen. Und doch sind beide Städte eine Reise wert, ach was, mehrere Reisen wert. Sie sind nicht nur voller Geschichte, sondern auch so voller Schönheit ... Überall. An jeder Ecke ...
