Die Frankfurter Buchmesse ist jedes Jahr ein Highlight für alle Buchmenschen – auch für uns astiküsse. Wir wollen euch unseren kleinen Messe-Recap nicht vorenthalten und lassen unsere Genossen, Autoren und Blogger zu Wort kommen. Wie Nils, Julia und Jannis ihren gemeinsamen Messe-Tag erlebt haben und welche unterschiedlichen Eindrücke dabei entstanden sind, lest ihr hier...
Es geht ums Herz
Donnerstagvormittag wurde es mir wieder richtig bewusst: meine Buchmessen-Liebe Caro, mit der ich so viele schöne Erlebnisse bei den vergangenen Frankfurter und Leipziger Buchmessen hatte (zuletzt im März), würde auch diese #fbm auslassen. Daher freute ich mich sehr darüber, dass sich Julia und Nils bei mir gemeldet hatten, dass sie den Messe-Donnerstag mit mir verbringen möchten. Gleichzeitig hatte sich auch meine Freundin Marion aus Augsburg angekündigt. Und natürlich wollte ich auch die restlichen astiküsse, die alle sehr beschäftigt waren, treffen. Bei den Buchmessen sind es nämlich nicht die Bücher, die mich in erster Linie interessieren, sondern die Menschen, die ich treffe, die Netzwerke, die ich spinne, die Verflechtungen und Geschichten, die sich dadurch ergeben. Es geht ums Herz und es geht ums Miteinander Spaß haben. Natürlich geht es auch ums Geschäft, geht es um Sehen und Gesehen werden, aber das kann ja auch alles Spaß machen. Wenn ich auf eine Buchmesse gehe, möchte ich nicht als mein eigener Vertriebler hingehen, sondern ich möchte ich sein, möchte authentisch sein, mich nicht verbiegen.
Ich versuche auf diesen Buchmessen alle Dinge abzuklappern, über die gesprochen wird, zum Beispiel eben dieser Kein & Aber-Turm, über den viel berichtet wurde, ich versuche mir auch das eine oder andere Buch anzuschauen, was in den Medien thematisiert wurde oder zu einer Pressekonferenz oder Lesung zu gehen, um die dazugehörigen Autor*innen kennenzulernen. Ich versuche aber auch alle Buchmenschen zu treffen, die da sind, versuche die Empfänge abzuklappern, um meine Aufwartung zu machen. Aus mir unerfindlichen Gründen eskaliert das immer früher oder später, zumindest am Messedonnerstag und am Messefreitag ebenso. Am Donnerstag bin ich ja immer beim Sektempfang des Querverlages und habe da nette Gespräche. Zuvor waren wir allerdings schon bei einer Weinverkostung von Firma Schmitt im Rheingau (und jede*r), der/die dieses Jahr mein Leben verfolgt hat, weiß, dass ich mich dieses Jahr ausführlich mit der Weinlese und deutschem Wein an sich beschäftigt habe. Wir waren allerdings auch immer wieder bei ORBANISM SPACE und ließen uns da auf ein Getränk nieder. Getoppt wurde das allerdings am nächsten Tag vom ORBANISM Award – wie jedes Jahr eben.
Aber zurück zum Messedonnerstag und zu den beiden süßen Nachwuchs-astiküssen Julia und Nils. Unsere Gruppe vergrößerte sich stets, der Alkoholpegel stieg auch, vor allem da wir bei EDEN Books edelsten Alkohol bekamen (und zum Glück auch genug Häppchen, um nicht umzukippen), aber das Highlight war die Band der beiden kubanischen Frauen, die von Beltz & Gelberg eingeladen worden waren. Da konnten wir unsere angestaute Energie herrlich abtanzen – und zu meiner Freude wurde es reichlich queer. Ja, Frankfurt ist bunt und vielfältig, das zeigt sich eben auch auf der Buchmesse. Unser Motto war sich treiben lassen ... und das schafften wir sehr schön, ohne uns nur einen Augenblick zu langweilen.
Für mich war am Freitag mehr Geschäft, wenn auch nicht viel mehr – zum Glück. Auch unsere Veranstaltung am Abend (das traditionelle trinkfest vom Salon Fluchtentier) eskalierte wie erwartet etwas, war aber genauso witzig wie die letzten Jahre. Freitagnacht war für mich, glaube ich, mal wieder eine der wilderen Buchmessen-Nächte und ging ganz schön laaaaaange ....
OMG! Jetzt habe ich wieder nur von Suff und co. geschrieben, allerdings was soll man auch über Geschäftliches schreiben? Das muss meist erst einmal ein Geheimnis bleiben und spielt erst in der Zukunft eine Rolle ... Ich berichte auch ungerne davon, was oder wer mich auf der #fbm mal wieder inspiriert hat: wenn daraus etwas entsteht, erfahren es die Menschen zum gegebenen Zeitpunkt. Vielleicht kann ich doch einen Namen nennen: mit dem Dichter Nico (mit dem ich Mosel Wein trank) sprach ich über das Schreiben und das gab mir neue Kraft und Zuversicht. Aber ich finde, dass jetzt erst einmal Nils und Julia liefern müssen ...