Stadt am Wasser

Wasser

Spontane Gedanken: Trinken, Leben, Brunnen, Flüsse, Bäche, Meer, Urlaub, Faulenzen, Klimawandel, Wasserknappheit, …

Ich assoziiere in erster Linie „Ruhe“ damit. Zumindest jetzt, früher hätte ich wohl „Abenteuer“ oder ganz früher „Spielen“ gesagt.

Heute aber ist es „Ruhe“. Ich erinnere mich an einen Tag im Sommer, an dem ich mit einer Freundin am Donauufer saß und wir zusammen schwiegen und die Ruhe genossen. Nicht zuletzt, weil es an diesem Frühlingstag noch nicht so warm war und sich nur wenige ans Stadtufer verirrt hatten. Es war ein schöner Moment, der mir immer wieder einfällt, wenn ich in einer neuen Stadt an einem anderen Fluss, Kanal oder See sitze. Für mich sind Wasser und Stadt verbunden, weil ich am Wasser immer die Ruhe finde, die manchmal in dem ganzen Stadtrummel notwendig ist. Es ist ein schönes Gefühl, das Wasser oft auf mich hat, egal wie viele Menschen um mich herum am Flussufer oder am Badesee liegen.

 

Warum lieben die Menschen das Wasser so?

In vielen Mythologien symbolisiert das Wasser die Urkraft des Lebens. In China wird das Wasser beispielsweise "Spiegel des Himmels" genannt. Auch in der Bibel findet man die Bedeutung des Wassers wieder. Als Gott zur Schöpfung ansetzte, war das Wasser schon da. An Wallfahrtsorten, egal ob Tempeln oder Kirchen, findet sich immer Wasser. Mit Wasser wird getauft und es wäscht von Sünden frei. Kurzum: Wasser spielt egal in welchem Land, egal bei welcher Religion immer eine große Rolle.

„Wir haben von Natur aus ein besonderes Augenmerk für unwahrscheinliche Wahrnehmungen, und Wasser bietet eine Menge davon", erklärt der Anthropologe Kramer die Faszination für das Element, in dessen Oberfläche sich alles spiegelt.

"Wasser lässt niemanden unberührt", schreibt der Landschaftsexperte Uwe Timm.

Wasser ist des Menschen Element, auch wenn er darin nicht existieren kann: Unser Körper besteht zu 60 % aus Wasser, genauso wie drei Viertel des Gehirns.

Wir fühlen uns in der Nähe von Wasser an den Mutterbauch erinnert, behauptete Sigmund Freud.

Der Klang von Wasser beruhigt und sein Anblick berührt unsere Seele.

 

Wie kamen Städte und Wasser zusammen?

Wasser, eine saubere Quelle, ein ertragreicher Brunnen, das waren wesentliche Gründe für die Stadtgründung. Städte in Deutschland wurden gerne an große Wasserstraßen gebaut. Hauptgrund dafür war der Handel, der per Schiff betrieben wurde. Sie dienten aber auch als Abwasseranlage oder im Mittelalter bevorzugt als Abwehranlage. Deutschland war zu dieser Zeit durch Kleinstaaterei geprägt, was dazu führte, dass jeder Herrscher über eine Burg das Bedürfnis hatte diese ausreichend schützen zu müssen.

Viele Städte, die heute zu Metropolen angewachsen sind, entstanden an Flüssen. Köln war im Mittelalter die größte Handelsmetropole nördlich der Alpen. Der Rheinhafen war die Drehscheibe der europäischen Warenströme. Von der Lage am Rhein profitierten noch mehr Städte. Ehemalige römische Militärlager am Rhein wurden zu Städten, wie beispielsweise Mainz, Trier oder Bonn. Mannheim gründet auf einer Festung, die im 17. Jhd. an Rhein und Neckar erbaut wurde. Frankfurt wurde am Mainufer an einer Furt erbaut.

Hamburg wurde ursprünglich aufgrund der guten Lage zwischen Alster, Bille und Elbe errichtet und auch Dresden fand seinen Platz dank der Elbe.

 

Wasser ist also der Ausgangspunkt für menschliches Siedeln und Städtegründung, daher befinden sich viele Städte an Flüssen.

Meistens habe ich in Städten gelebt, die am Wasser liegen. Sogar in dem kleinen Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, stand unser Haus am Dorfbach. Ich brauche den Fluss in der Stadt, auch wenn es in Leipzig „nur“ ein Kanal ist und es sicherlich beeindruckendere Flüsse gibt, wie Donau, Isar, Rhein und Main, so ersetzen die Seen hier in Leipzig den fehlenden großen Strom in der Stadt.

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